Insektensterben stoppen

Insektensterben stoppen

20 Jun 2018

Berlin - Die Anzahl und die Vielfalt von Insekten schwinden. Die Tiere sind jedoch ein zentraler Bestandteil des Ökosystems. Um das Insektensterben zu stoppen, hat das Bundeskabinett jetzt Eckpunkte für ein Aktionsprogramm beschlossen. Fast drei Viertel aller Tierarten in Deutschland sind Insekten - darunter Bienen, Käfer, Schmetterlinge, Libellen, Heuschrecken, Ameisen und Fliegen. Weltweit ist ein Rückgang dieser Tiere zu beobachten.

Das ist besorgniserregend, denn Insekten erbringen elementare Leistungen für unser Ökosystem: Sie bestäuben Nutzpflanzen, bauen Schadorganismen ab, sorgen für die Reinigung von Gewässern und erhalten die Fruchtbarkeit der Böden. Zudem sind sie selbst Teil der Nahrungskette im Ökosystem.

Insekten brauchen Lebensräume
Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, dem Insektensterben entgegenzuwirken. Mit dem "Aktionsprogramm Insektenschutz" will sie die Lebensbedingungen für Insekten und die biologische Vielfalt in Deutschland verbessern. Das Kabinett hat dafür jetzt Eckpunkte beschlossen.
In ihrem Eckpunktepapier benennt die Bundesregierung neun Handlungsbereiche und mögliche Maßnahmen für das Programm. Es geht vor allem darum, Insekten in allen Landschaftsbereichen und in der Agrarlandschaft Lebensräume zu ermöglichen. Notwendig dafür ist, weniger Pestizide und Dünger einzusetzen, weniger Schadstoffe in Böden und Gewässer einzubringen und die Trockenlegung von Feuchtgebieten zu verringern. In bewohnten Gebieten gilt es, nachtaktive Insekten besser vor künstlichen Lichtquellen zu schützen.

Merkel hebt Insektenschutz hervor
Wie wichtig der Bundesregierung der Insektenschutz ist, das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung Anfang Juni deutlich gemacht: "Ich bin sehr froh, dass wir uns entschieden haben, jetzt ein Aktionsprogramm Insektenschutz aufzulegen. Auch da könnte man wieder sagen: das ist nicht schnell genug. Wie viele Bienen und Insekten müssen eigentlich erst nicht mehr da sein, bevor wir handeln? Manch einer findet, dass wir da sehr langsam sind. Aber wir haben uns vorgenommen, hier etwas zu tun."
Als Ansatzpunkte für entsprechende Maßnahmen nannte sie eine Ackerbaustrategie, vernünftigere Tierhaltung, Tierwohl-Label und bessere Aufklärung von Konsumenten.

Quelle: Bundesregierung

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