Das Infotainment-Portal für den Niederrhein.
18 Dez 2018
Neuss - Sein erstes Gastspiel bei den Internationalen Tanzwochen Neuss gibt das Scottish Dance Theatre am Donnerstag, 24. Januar 2019, um 20 Uhr. Die atemberaubende, dank vieler Tourneen weltbekannte Compagnie aus Dundee am Tye präsentiert sich in der Stadthalle, Selikumer Straße 25, mit zwei großen Choreographien – den Dreamers des slowakischen Künstlers Anton Lachky und dem Process Day seiner israelischen Kollegin Sharon Eyal. „Elegant und exzentrisch“, so das britische Magazin The List über Lachkys Dreamers.
Das Stück spricht von der „Sehnsucht und Freude eines jeden Träumers, der die Macht hat, uns zu bezaubern“ – eine Macht, die durch die klassische Begleitung unterstrichen wird: Johann Sebastian Bach, Giuseppe Verdi, Joseph Haydn, Johann Baptist Vanhal und Frédéric Chopin verbinden sich mit dem zwischen Realität und Surrealität oszillierenden Tanzspiel, das trotz seiner traumähnlichen (und „traumhaften“) Phantasien nie die Bodenhaftung verliert, sondern gewissermaßen als kontrollierte Rêverien die Wirklichkeit erweitern, ohne sie aus den Augen zu verlieren. Dreamers sind eben Menschen, die es wagen zu träumen, ohne dass sie schlafen. Auch der Process Day, eine Gemeinschaftsproduktion der Choreographin Sharon Eyal und des Techno-DJs Gai Behar, sprengt Grenzen – wenngleich auf völlig andere Art. Hier verwandeln sich die Tänzerinnen und Tänzer in glatte, androgyne Wesen der Nacht, die sich von Ori Lichtiks futuristischen Techno-Urlauten durch eine Schattenwelt führen lassen. Das Resultat sind nebelhaft-schwelende, provozierende, rhythmisch und erotisch aufgeladene Figuren. Tickets können über die Karten Hotline unter 02131 526 999 99 oder über das Internet unter www.tanzwochen.de bestellt werden (zuzüglich Versandkosten und 12 Prozent Vorverkaufsgebühr).
Das Scottish Dance Theatre, das 2016 sein 30-jähriges Bestehen feiern konnte, agiert seit 2012 unter der künstlerischen Leitung der Choreographien Fleur Darin, deren Arbeiten nicht nur an ihrer hauptsächlichen Wirkungsstätte geschätzt werden: Auch das Danza Contemporánea de Cuba in Havanna, das Abbey Theatre in Dublin sowie das Royal Court Theatre und Shakespeare’s Globe in London haben ihre Werke aufgeführt. Im Mai 2017 zeigte das Scottish Dance Theatre ihre jüngste Choreographie Velvet Petal im Glasgower Tramway Theatre. Gegenwärtig entwickelt sie mit der Compagnie neue Werke und Projekte mit thailändischen, chinesischen, kubanischen und japanischen Partnern. – Das Scottish Dance Theatre ist Gründungsmitglied von RepNet, einem Netzwerk, in dem sich Repertoire-Compagnien zum Zwecke des kreativen, lebendigen Austauschs zusammengeschlossen haben. Der 1982 geborene Slowake Anton Lachky begann als Fünfjähriger in der Volkstanzgruppe Maly Vtácnik. Er setzte seine Tanzausbildung am J. L. Bellu Konservatorium in Banská Bystrica fort und studierte seit 2001 an der Universität Bratislava. Danach trainierte er unter der Leitung von Anna Terese de Keersmaeker den den Performing Arts Research and Training Studios (PARTS). Von 2004 bis 2006 tanzte er bei der Akram Khan Company. Zugleich begann seine internationale Tätigkeit als Lehrer und Choreograph. So schuf er bereits – teilweise preisgekrönte – Arbeiten für das Helsinki City Theater, Prague DOT 504, Iceland Dance Company, das Götheburg Ballet und seine eigene Compagnie, SlovaKs Dance Collective.
Die Israelin Sharon Eyal tanzte von 1990 bis 2008 in der Batsheva Dance Company, wo sie auch ihre ersten Choreographien schuf. Von 2003-2004 war sie eine der künstlerischen Leiterinnen der Compagnie, für die sie überdies bis 2012 als feste Choreographien tätig war. Seit 2009 kreiert sie auch für andere Compagnien, u.a. für Carte Blanche, das Hubbard Street Dance Chicago und das Nederlands Dans Theater.
Gai Behar produzierte in Israel von 1999 bis 2005 Live Musik und Underground Events bei großen Techno-Parties. Er initiierte und produzierte die Elektro Reihe Salad, bei der er Videokünstler bekannt macht und internationale DJ’s präsentiert. Seit 2005 arbeitet er mit Sharon Eyal zusammen. In dieser Zeit entstanden ihre bekanntesten Choreographien.
Quelle-Foto: Stadt Neuss/Scottish Dance Theatre, Photo by NN